Nach einer völlig problemlosen Trächtigkeit hat unsere Latoya am 2. September 2016 vier Zwergschnauzer zur Welt gebracht. Morgens um 8:45 Uhr kam die erste Hündin zur Welt, dann folgte um 10Uhr der erste Rüde und um 10:30 Uhr eine weitere Hündin. Die letzte Hündin kam um 12:00 Uhr auf die Welt und bei dieser Anzahl Welpen blieb es dann vorerst auch. Doch bei der erstgeborenen Hündin stimmte etwas nicht, denn sie hatte Mühe mit der Atmung. Während die anderen drei Welpen problemlos an der Milchbar angesetzt werden konnten, wollte die Hündin, die Probleme mit der Atmung hatte, partout nicht an die Zitzen. Ich versuchte alles, um sie zu animieren, auch der selbst gemachte Schoppen wurde rigoros verweigert. Es dauerte den auch nicht lange, bis die Kleine ganz friedlich bei ihrer Mama Latoya einfach so eingeschlafen ist.

Wir wissen nicht immer, weshalb sich so ein zartes Wesen nicht für das Leben entscheidet, man kann nur versuchen, es zu akzeptieren. Und wiedereinmal hiess es bereits schon wieder Lebewohl zu sagen, bevor das Leben überhaupt erst begonnen hatte. Damit wir zusammen Abschied nehmen konnten, habe ich am nächsten Tag mit Latoya eine ganz schöne Stelle im tiefen Wald aufgesucht, um die verstorbene Hündin wieder in den Kreislauf der Erde zurückzugeben.

Einige Stunden später nach der traurigen Zeremonie schaute ich, wohl etwas geistesabwesend, aus meinem Fenster. Dabei konnte ich eine weisse Wolke entdecken, die aussah wie die Silhouette der verstorbenen Hündin. Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, dass man sentimental ist. Aber es erschien mir jedenfalls so, wie wenn sich ihre lichtvolle Hülle nur ganz kurz bei uns verabschieden wollte, bevor sie in eine andere Sphäre wechselte. Und genauso wie die Wolke vorher noch da war, war sie wieder verschwunden, als ich die Augen wieder aufmachte.

So von diesen enormen Sinneseindrücken geprägt, machte sich trotzdem ein tiefes Gefühl der Verbundenheit in mir breit. Dankbar, so etwas spüren und erleben zu dürfen, aber auch traurig, die Kleine schon wieder loslassen zu müssen. So bleibt mir nur die Möglichkeit, dem kleinen Engel alles Gute zu wünschen und zu hoffen, dass sie wohlbehütet wieder zu Hause ankommt, wo immer das auch sein mag.

Doch der verpflichtende Alltag fordert sehr schnell wieder seinen Tribut von mir. Da sind nämlich noch die anderen Welpen von Latoya , die versorgt werden müssen. Und so bleibt nicht lange Zeit zum Nachdenken, denn mein Augenvermerk liegt nun bei den kleinen neugeborenen Welpen. Diese haben sich bestens an Latoyas Milchbar bedient und haben somit stetig an Gewicht zugelegt. Zuerst gehen die Kleinen immer ganz hungrig an die Zitzen und schlingen die Milch ganz gierig herunter. Dann werden sie immer ruhiger und am Schluss nuckeln sie nur noch ganz genüsslich an den Zitzen herum, bis sie irgendwann wie überreife Trauben abfallen. Und schon sind sie wieder im Land der Träume und es ist kein Mucks mehr von ihnen zu hören. Bis sich dann wieder die nächste Hungerattacke einstellt und das ganze Prozedere wieder von vorne losgeht.

Leider war die Geburt auch von einem unglücklichen Ereignis überschattet, das uns doch recht ans Eingemachte gegangen ist. Kaum war die Geburt von Latoya beendet, hat unsere Riesenschnauzerhündin Jill eine Magendrehung gehabt. Doch sie hatte Glück, da wir es gleich am Anfang bemerkt hatten. In einer Notfalloperation konnte ihr Leben gerettet werden. Je länger eine Magendrehung nicht bemerkt wird, desto geringer sind die Chancen, dass dies ein Hund überlebt, weil der Magen buchstäblich abstirbt.

Unserer Jill geht es aber wieder gut und auch die Nähte sind gut abgeheilt, sodass sie schon wieder an fast allem teilnehmen kann. Wir sind jedenfalls froh, dass sie diesen heiklen Eingriff so gut überstanden hat.

Und wir werden demnächst wieder über den weiteren Verlauf von Latoyas Wurf zu berichten haben.

 Hier 1 kleiner Video aus dieser Zeit

Es wird gemampft