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Mit Spannung haben wir unseren U-Wurf von unserer Therapiehündin Kathy erwartet. War doch der Geburtstermin genau inmitten der Corona-Krise angesagt. So etwas hatten wir ja noch nie erlebt, denn auch die Tierkliniken waren nur für Notfälle geöffnet. Doch ich versuchte positiv zu bleiben und war mir recht sicher, dass Kathy ihre Welpen komplikationslos auf die Welt bringen würde.

Die war wie ein Felsen in der Brandung und behielt absolut Ruhe und Gelassenheit. Einmalmehr unsere selbstsichere Kathy, die Nerven wie Drahtseile hat. Am Samstagmorgen fing sie an, nach draussen zu gehen und dann würgte sie kurzerhand das Gefressene vom Morgen alles wieder heraus. Also konnte man damit rechnen, dass es bald losgehen würde. Nachdem sie die Laken einige Male herum genestet hatte, machte sie sich auch schon in der Wurfkiste breit.

Und kurz darauf folgten die ersten Presswehen und um 14:50 Uhr kam der erste Welpe, eine Hündin (Pink) mit einem schönen Geburtsgewicht von 210 Gramm zur Welt. Aber es ging im Eiltempo weiter, denn um 15:30 Uhr gesellte sich eine weitere Hündin (Viola) mit einem Gewicht von 210 Gramm dazu. Die beiden haben den auch sofort die Zitzen gesucht und sich abgerackert, auch an diesen zu bleiben. Etwas ungeduldig bin ich dann in meinem bequemen Stuhl hin- und her gerutscht, denn es gab ja nicht viel zu tun für mich. Kathy hatte bei ihren Kleinen in aller Ruhe die Fruchtblase geöffnet, sie dann selbst abgenabelt und jeweils am Schluss die Nachgeburten verschlungen.

Aber diese Warterei war fast schlimmer als selbst in Aktion zu treten. Also Kathy hatte es nun gar nicht mehr eilig und liess sich alle Zeit der Welt. Kaffeetasse um Kaffeetasse füllten sich und wurden während der Warterei wieder von mir herunter geschlürft. Dann kurz vor 18:00 Uhr tat sich wieder was und Kathy brachte erneut eine kleine Dame (Gelb) um 18:00 Uhr zur Welt. Das war ein kleines Brummerchen mit stattlichen 230 Gramm. Nach 25 Minuten kam ein weiterer Welpe, unser erster männlicher Welpe mit einem Gewicht von 170 Gramm. Und wer doch unsere Kathy kennt, weiss, dass sie immer gerne längere Pausen macht. Und so war es den auch wieder.

Sie liess sich sage und schreibe wieder 3 Stunden Zeit, bis sich erneut um 21:30 Uhr eine weitere Dame (Weiss) dazu gesellte. Nach einer weiteren Stunde kam dann nochmals ein zweiter männlicher Welpe zur Welt, allerding hatte er nur ein Geburtsgewicht von 120 Gramm. Man konnte sehen, dass sich noch mindestens ein weiterer Welpe im Geburtstrakt befand, also von Schlafen noch keine Spur. Und nach fast drei Stunden Pause kam dann die letzte Hündin am 5. April um 01:10 Uhr mit einem stolzen Gewicht von 220 Gramm zur Welt. Alle Kleinen hatten sich schnell in Richtung Zitzen bewegt, dort wurden sie auch mit der lebensnotwendigen Kolostralmilch versorgt.

Einzig der Rüde mit 120 Gramm Geburtsgewicht machte mir etwas Sorgen, er wollte nicht richtig trinken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Immer wieder legte ich ihn an die Zitzen, so auch am folgenden Tag. Zu dem Zeitpunkt konnte man noch nicht sagen, ob er die Hürde schaffen würde oder nicht. Ich war noch sehr müde von der Geburtsnacht, konnte aber am darauffolgenden Abend trotzdem nur sehr schlecht einschlafen. Irgendwann muss ich aber eingeschlafen sein, wurde aber nach Mitternacht jäh aus dem Schlaf gerissen.

Da schwirrte vor meinen halbwachen Augen irgendwie etwas Helles auf, sodass ich gleich hellwach war. Ich bin dann sofort aufgestanden und habe in der Welpenkiste nach dem kleinen Winzling geschaut. Da lag der verstorbene Welpe nun ganz friedlich bei seiner Mama Kathy. Warum es auch immer so ist, wir werden das wohl nie erfahren. Die Natur hat es uns gegeben, die Natur hat es wieder zurückgenommen. Mach’s gut mein Kleiner bei deiner Reise über die Regenbogenbrücke. Es hat nicht sollen sein, dass du als Stern hier auf dieser Erde leuchten konntest.

Doch der Alltag holte mich sehr schnell wieder zurück, denn die anderen sechs Welpen mussten ja auch versorgt werden. Dieser Wurf war ganz den Mädels gewidmet, denn es gab nur noch einen einzigen Rüden. Und der Rüde hat den auch nicht den einfachsten Stand, denn die dicken Brummis, allen voran Madame Gelb und Frau Burgund bewegen sich wie zwei Panzerschränke vorwärts und stossen alles gnadenlos zur Seite. Aber der kleine Rüde ist eben schlau und sucht sich immer die begehrteste Zitze, wo ihn keiner wegdrücken kann. Alle nehmen stetig zu und haben nun schon Gewichte von 610 – 850 Gramm.

Nach 14 Tagen haben dann die Kleinen das erste Mal die Augen geöffnet, jedes Mal ein Highlight, wenn sie einem so unschuldig aus ihren kleinen Augenschlitzen ins Antlitz schauen. Mama Kathy frisst auch wie ein Mähdrescher, denn sie muss ja auch sechs hungrige Mäuler stopfen. Da liegen dann die Welpen an Kathys Milchbar und ziehen mit aller Kraft ausgiebig an den Zitzen, bis sie volltrunken, nur noch ganz leicht an den Zitzen saugend, wieder einer nach dem anderen dahin dösen. Auch die erste Wurmkur haben sie schon hinter sich und die messerscharfen Krällchen wurden auch schon zweimal geschnitten.

Wir sind gespannt, wie sich die Kleinen weiterentwickeln werden...

 

Hier 2 kleine Videos aus dieser Zeit  
Der Milchtank wird geleert Der Milchtank wird geleert